Die monogame (paarweise) Haltung der Zwergwachtel sollte in allen Fällen bevorzugt werden. Zudem hat jede einzelne Wachtel ihren persönlichen Charakter.
Eine Gruppenhaltung funktioniert in manchen Fällen, jedoch treten hier ab und an Probleme auf. Mehr als 5 Tiere sollte eine Gruppe dennoch nicht beinhalten, da sich die Tiere in größeren Gruppen
meist unwohl fühlen und dies mit Federrupfen zu Wort tragen. Die Haltung mehrerer Hähne in einer Voliere funktioniert auch nur in den seltensten Fällen, da die Männchen ihr Territorium und ihre
Hennen verteidigen wollen. Außerdem kann es vorkommen, dass bei einer Gruppe die anderen Hennen die Küken einer hudernden Henne aus Neid oder Unwissenheit verletzen oder gar töten. Um Probleme
dieser Art auf ein Minimum zu beschränken oder gar aus dem Weg zu gehen und weil es artgerechter ist, sollte man in Form von monogamer Haltung züchten. Im Alter von 4-5 Wochen müssen die
Jungtiere zunächst von ihren Eltern, in der 8. Woche auch voneinander nach Geschlecht oder paarweise getrennt werden, da nun die Geschlechtsreife eintritt. Die Hennen fangen meist im Alter von 12
Wochen mit dem Legen an.
Eine Gehegegröße von mindestens 1 m² grenzenlos aufwärts, empfiehlt sich für das dauerhafte Halten eines Paares. Zwischendecks können die Fläche erweitern. Viele Strukturen und Brutmöglichkeiten,
in Form von Ästen, Zweigen, Holzbrücken zum Darüberlaufen, Holzhäuschen, Strohtipies, Stöcke, Baumrinden etc. sollten zum Wohl und zur Beschäftigung der Zwergwachtel zur Verfügung gestellt
werden. Zusätzlich sollte ein mit Sand gefüllter Napf oder Ähnliches immer in Reichweite stehen.
Innenhaltung
Wie andere Haustiere kann man die Zwerge auch drinnen oder in der Garage (o.ä.) halten. Damit die Zwerge ungestört agieren können, ist es wichtig, das Heim in einem ruhigen Raum aufzustellen. Um
den Geruch im akzeptablen Bereich zu halten, sollte man die Stallung in regelmäßigen Abständen säubern. Dies bedeutet Einstreu auszutauschen und verschmutzte Gegenstände zu säubern oder zu
erneuern. Wenn man seine Zwergwachteln in einem flacheren (+/- 50 cm) Käfig oder
Terrarium hält, ist es hilfreich die Decke mit z. B. Schaumstoffplatten zu polstern. In einem ungepolsterten Heim kommt es vor, das sie sich beim panischen Auffliegen ihr Genick brechen oder sich schlimme Kopfwunden zufügen. Demzufolge erhält der Züchter Verluste. Wenn das Terrarium zu dunkel sein sollte, kann man dieses Problem mit Hilfe von LED's lösen. Je nach Bedarf kann ein Nachtlicht verwendet werden.
Nun zur Einrichtung: Als Haupteinstreu empfehle ich z. B. Buchen- oder Pinienspäne, da diese sehr saugfähig sind. Nebenbei können Ecken und Bereiche mit Heu, Stroh oder Sand (falls dieser nicht in einem Napf zur Verfügung steht) mit eingebaut werden. Gebraucht werden wieder Brut-, Versteck- und Aktivitätsmöglichkeiten.
Außenhaltung
Zwergwachteln sind weitgehend winterhart und halten bis zu -5 C° aus. Es ist äußerst wichtig, das Trinkwasser eisfrei zu halten, damit sie nicht verdursten. Außerdem sollte die Voliere im Winter
mit Folie ummantelt werden, um den kalten Wind abzuhalten. Wenn es kälter wird, sollten sie in einen frostfreien Raum (5°C aufwärts) umziehen. Auf keinen Fall sollten Neuzugänge, die aus einer
Innenhaltung stammen, in eine Außenvoliere gesetzt werden. Es sollte jederzeit darauf Acht gegeben werden, dass keine Wühlmäuse in die Stallung eindringen. Zur Vorbeugung dieses Problems, kann
man sich für einen Betonboden entscheiden, wodurch die Bepflanzung allerdings weg fällt und auf Topfpflanzen umgestiegen werden muss. Andere Methoden sind die Wände ca. 30 cm tief in den
Boden zu erweitern. Dies kann mit Blech oder Steinen geschehen. Ich habe mich für Letzteres entschieden und bisher noch keine Probleme bemerkt.
Nun zur Einrichtung:
In einer bepflanzbaren Voliere ist es nicht unbedingt nötig eine mit Sand gefüllte Schale bereitzustellen, da die Tiere in der Erde scharren können. Bepflanzen kann man die Stallung mit z. B.
Gräsern, zahlreichen Kräutern wie Thymian, Minze, Rosmarin ect. Es muss einem aber bewusst sein, dass die Zwerge die Pflanzen anfressen oder gar kahl picken. Um dies zu vermeiden sind hohe Gräser
die bessere Lösung. Außerdem sollten junge Pflanzen mit einer Abdeckung ummantelt werden, da diese sonst platt gerannt oder ausgerissen werden. In unbepflanzbaren Volieren können Pflanzen in
Töpfen hinein gestellt werden. Als Einstreu verwende ich persönlich in meiner bepflanzten Voliere teils eine dünne Schicht Pinienrinde, dies ist aber nicht nötig, da den Tieren die Erde mit
abgefallenen Pflanzenteilen genügt. Alternativen sind Mulch (dieses sollte aber möglichst pilzfrei sein), Steingranulat oder Sand.
Fütterung
Jeder Züchter füttert natürlich etwas anderes. Ich selbst füttere als Grundlage eine Hirse- und Grassamenmischung. Bei mische ich wenige Haferflocken, Oregano, getrocknete Bachflohkrebse und
Mehlwürmer und Wachtelpellets, wie im beigefügtem Bild zu sehen. Außerdem sollte Futterkalk oder Grit gefüttert werden um zur gesunden Knochen, Schnabel und Eientwicklung beizutragen. Falls
nicht genügend Kalk vorhanden ist, wird dies an einem über gewachsenem Schnabel oder einer weichen Eierschale erkennbar sein. Dann sollte man die bereitstehende Menge dringend vergrößern. In
bepflanzten Außenvolieren muss kein extra Grünfutter gefüttert werden, da die Zwerge jederzeit von den Pflanzen etwas abpicken können. In Innenvolieren/ Käfigen bilden Salat, Vogelmiere, Möhren
(mit Grün), Äpfel, Gurke ect. den Grünfutteranteil. Selbstverständlich muss das Trinkwasser täglich erneuert werden, da sich sonst Bakterien, Keime und Algen ansammeln.
Nun zu weiteren Ergänzungsmitteln: Um den Calciumbedarf zu decken, kann Calciumfit ins Trinkwasser gegeben werden oder Calciumpulver im Futter untergemischt werden. Sollte die Eierschale der Hennen nicht hart genug sein, muss die Dosis erhöht werden! Zusätzlich mische ich Kalkpulver im Futter unter. Schwächelnden Patienten sollte eine Mischung mit diversen Vitaminen ins Futter oder Trinkwasser, wenn nicht sogar beides gegeben werden um die Heilung voran zu treiben.